VOM KINDERMODEL ZUM MODEL

 

Inhalt

  • Ein Traumberuf — wenn er passt!

  • Modeln ist Spitzensport

  • Die Modelwelt wird bunter

  • Ist Dein Kind der richtige Typ?

  • Mega wichtig: Rückhalt von den Eltern

  • Pros & Cons

 

Model ist ein Traumberuf. Wenn er zu Deinem Kind passt!

Als Fotomodel um die Welt jetten, das ist der Traum von vielen Mädchen und Jungen. Allerdings hat der Weg in die Glamourwelt seine Tücken und wer ihn gehen möchte, muss sich schon im Teenageralter dafür entscheiden. 

Das ist früh und deshalb hast Du als Elternteil eine besondere Verantwortung. Spreche offen und kritisch mit Deinem Teenager und findet zusammen heraus, ob der Schritt in die Modewelt der richtige ist. Hier ein paar Infos, die Euch bei der Entscheidung helfen können.

Modeln ist wie Spitzensport.

Das professionelle Modeln unterscheidet sich erheblich von den Erfahrungen, die Dein Kind als Kindermodel gemacht hat. Schon die Bewerbung ist viel schwieriger. Die Konkurrenz ist riesig und es wird sehr genau ausgewählt. Überdurchschnittlich gutes Aussehen und Ausstrahlung sind absolute Voraussetzung. Dazu kommt die Fähigkeit, sich natürlich vor der Kamera zu bewegen. 

Wer das alles mitbringt, kann gleich auf Social Media posten, was das Zeug hält. Ohne Instagram und Co geht heute nichts mehr. Es lohnt sich wirklich, richtig viel Energie in die Eigenwerbung zu stecken. Parallel bewerbt Ihr Euch am besten bei mehreren renommierten Modelagenturen. Die haben viele Kontakte und können Deinem Kind lukrative Jobs vermitteln. 

Es geht allerdings nicht nur ums Geschäftliche. Du musst auch eine Agentur finden, die Dein Kind gut unterstützt. Bei der Ihr Euch wohl und zu Hause fühlt. Wichtig ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Und Leute, die Euch sympathisch sind. Gerade, weil der Anfang für junge Models oft gar nicht so leicht ist.

Für die meisten Topmodels ist der Job vergleichbar mit dem Spitzensport. Man braucht die körperlichen Voraussetzungen und viel Disziplin. Das Ziel ist, gut zu performen und dabei gesund und fit zu bleiben. Das erfordert eine große mentale Stärke. Und wie im Sport ist die Karrierespanne als professionelles Fotomodel nicht sehr lang. Für die meisten ist ab Mitte 20, Anfang 30 Schluss. 

Dazu kommt, dass Profimodelle viel unterwegs sind. Das Leben aus dem Koffer muss einem liegen. Klar, man sieht eine Menge von der Welt, aber viele fühlen sich nach einiger Zeit einsam und haben Sehnsucht nach zu Hause und einem sozialen Umfeld. Das ist der Preis für den Erfolg.

Die Modelwelt ist bunter geworden.

Zum Glück hat sich der Job als Fotomodel in den letzten Jahren stark verändert. Genau wie in der Werbung oder in den Medien überhaupt spielen viel mehr unterschiedliche Menschen eine Rolle. Diversität ist buchstäblich in Mode. Hautfarben, Körperformen, Altersgruppen, alles wird durchmischt und es entsteht ein viel lebendigeres Bild in der Mode. 

Und so machen immer mehr Models abseits der klassischen Maße Karriere. Curvy Models, Best Ager, usw. Da stehen wir allerdings erst am Beginn einer positiven Entwicklung. Im Schnitt werden sicher immer noch vorwiegend superschlanke und sportliche Modelle gebucht.

Ist Dein Kind der richtige Typ?

Soweit nichts Neues. Gerade die Schattenseiten der Branche werden in den Medien zu Recht immer wieder behandelt. Und dreimal ja, der Job ist anstrengend und es gibt Gesundheitsrisiken. Allerdings arbeiten auch viele Profimodelle jahrelang erfolgreich und bleiben fit und gesund dabei.

Man muss einfach der Typ sein. Das ist das Entscheidende. Es gibt Menschen, die sind von Natur aus groß und schlank und können essen, was sie wollen ohne zuzunehmen. Andere haben eine rundliche Figur und riskieren ihre Gesundheit, wenn sie sich auf Modelmaße herunter hungern. Manche können mit Stress und Kritik gut umgehen. Aber viele, vor allem junge Mädchen, kämpfen schnell mit Selbstzweifel und verlieren Ihr inneres Gleichgewicht. Und es ist auch nicht jedermanns Sache, immer wieder auf Körpermaße reduziert zu werden. Entsprechendes Aussehen und eine robuste Mentalität müssen daher zusammen kommen.  

Mega wichtig: Rückhalt von den Eltern. 

Die Branche ist hart, manchmal zynisch und rücksichtslos. Wer sehen will, was das mit den Emotionen macht, kann sich ja GNTM anschauen. Deshalb finde ich es super wichtig, dass die Pros und Cons zwischen Eltern und Teenagern offen besprochen werden. Als Erwachsener hast Du eine große Verantwortung. Du kannst viele Dinge besser einschätzen. Und Du kennst Dein Kind und kannst beurteilen, ob es die entsprechenden Voraussetzungen hat. Ob es der Typ ist. Ob der Job passt. Und ganz ehrlich, die wenigsten Teenager sind wirklich gut aufgestellt für eine Karriere in der Modelwelt. Wenn es da Zweifel gibt, würde ich dringend abraten. Kein noch so toller Job der Welt ist es wert, dass Dein Kind dafür seine Gesundheit opfert. 

Es ist also einiges zu bedenken. Und ich möchte noch hinzufügen, dass es die meisten gar nicht bis ganz nach oben schaffen. Oder auch nicht wollen. Viele Models arbeiten auf einem mittleren Niveau. Sie haben hier und da ein paar Projekte, aber von dem Job alleine leben können sie nicht. Dafür finanzieren sie sich zum Beispiel einen Teil ihres Studiums. Das ist völlig in Ordnung, es gibt anstrengendere Arten, sich sein Geld zu verdienen.

Die Erfahrungen die Dein Kind bei einer Kindermodelagentur macht, sind auf jeden Fall eine gute Vorbereitung. Und wenn alles passt freuen wir uns mega über alle unsere Teenager, die plötzlich in den einschlägigen Magazinen auftauchen. 

Aber ich möchte Euch auch Mut machen, achtsam zu bleiben, und wenn es Deinem Kind nicht gut dabei geht, ist es sicher besser aufzuhören. Es gibt viele schöne Jobs außerhalb der Modelkarriere.

Pros und Cons zur Entscheidungsfindung.

➽ Pros:

• gutes Gehalt
• interessante Leute
• viel unterwegs
• abwechslungsreich

➽ Cons:

• erfordert viel Disziplin

• kann sehr stressig sein

• kurze Karrierespanne 

• totaler Fokus auf Äußerlichkeiten

• Gesundheitsrisiken 

• oft harte Umgangsformen

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